Der Jahresrückblick 2012

Reinschauen und lesen! Es lohnt sich!

Januar 2012

Das neue Jahr begann - wie immer - mit viel Arbeit im Vereinsbüro, denn die Zuwendungsbestätigungen mussten geschrieben werden.

Derweil hatten Douby und Silver, unsere verspielten Wallache auf dem Pferdeschutzhof bei Mönchengladbach, ein neues Spielzeug bekommen, einen Beschäftigungsball. Sehr zur Erleichterung der Betreuerinnen, denn zuvor spielten die beiden immer mit dem Wassertrog, der oft ein paar Mal am Tag wieder aufgefüllt werden musste.

Februar 2012

Große Sorge um Hängebauchschwein Gerda in der Pflegestelle Bönen: Sie hatte im Dezember einen Bandscheibenvorfall erlitten. Obwohl Gerda sechs Wochen lang intensiv von der Tierärztin und zusätzlich cranio-sacral-therapeutisch behandelt wurde, starb unsere Gerda nach zunächst hoffnungsvollen Fortschritten in der Heilung traurigerweise und letztlich unerwartet am 1. Februar im Alter von neun Jahren.

Es war ein trauriger Monat, denn noch zwei andere sehr alte Tiere verabschiedeten sich traurigerweise in den Himmel: Schwein Henry in Rehden. Er wäre im Mai zwölf Jahre alt geworden. Henry war unser ältester und freundlichster Eber und immer für Streicheleinheiten zu haben. Henry war lange gesundheitlich fit, aber seit Herbst 2011 mussten wir ihn dann mehrfach wegen Arthrose und Kreislaufproblemen vom Tierarzt behandeln lassen. Er war nämlich ein sehr großer, kräftiger Eber und wie z.B. auch große Hunde leiden Schweine im Alter unter Arthrosen. Zusätzlich ist bei Schweinen, die uns Menschen organisch sehr ähnlich sind, das Herz-Kreislaufsystem anfällig. Höchstwahrscheinlich ist Henry auch an Herzversagen gestorben. Noch am 25. Februar hatte ihm der Tierarzt eine Aufbauspritze gegeben, weil er schlecht fraß und etwas wackelig auf den Beinen war. Am nächsten Tag wirkte er wieder stabil und fraß gut, aber offenbar rüstete er sich da nur noch für die große Reise in den Schweinehimmel - denn am nächsten Morgen, es war der 27. Februar, lag er traurigerweise für immer eingeschlafen zwischen seinen Gefährten. Zwei Tage später starb in der Pflegestelle Simmern unsere Schafdame Isolde. Sie war ein Bentheimer Landschaf (das sind so ziemlich die größten Schafe, die es gibt) und hatte mit zwölf Jahren ein vergleichsweise biblisches Alter erreicht. Isolde aber war noch lange körperlich erfreulich fit, verkraftete sogar einen Abszeß am Kiefer in 2011 noch erstaunlich gut. Da hatten wir schon befürchtet, es wäre ein Tumor, was sich glücklicherweise aber nicht bewahrheitet hatte. Die Tierärztin musste zwar mehrmals kommen, um den Abszess zu spülen und Isolde Penicillin zu spritzen, aber es war nachher alles wieder gut.

Anfang Februar fraß Isolde dann aber leider schlecht und lag viel im Stall. Die Tierärztin kam, gab ihr eine Aufbauspritze und ein Antibiotikum. Danach ging es ihr eigentlich wieder ganz gut, sie fraß besser und war wieder bei der Herde. Aber dann entschied sie sich doch, uns zu verlassen, denn am Morgen des 29.Februar lag sie friedlich, aber -zum Schrecken der Betreuer- für immer eingeschlafen im Stall. Natürlich ist es für die Betreuer immer ein Schock, wenn sie morgens ein Tier tot antreffen, vor allem, wenn es tags zuvor noch offensichtlich munter war. Aber dann kann man sich damit trösten, dass das Tier seine Entscheidung zu gehen, selbst getroffen hat. Vor allem, wenn das Tier lange bei uns war und ein hohes Alter erreicht hat. Die Entscheidung dagegen, ein Tier einschläfern zu müssen, ist immer furchtbar.

März 2012

Der Monat März begann erfreulicher - wir konnten einer Gans in Not helfen. Eine Tierschützerin aus Hannover meldete sich bei uns und berichtete, dass sie schon den ganzen Winter über eine Gans an einem Kanal füttert. Franzi, so der Name der Gans, hatte sich einem Schwanenpaar angeschlossen. Nun aber, da die Balzzeit angefangen hatte, wurde dem Schwanenmann der "Anhang" wohl lästig, denn er attackierte Franzi. Außerdem ist der Kanal ein beliebter Spazierweg für Hunde, die dort auch oft freilaufen, und Treffpunkt für Jugendliche. Und da Franzi sehr zutraulich ist, fürchtete die Frau zusätzliche Gefahr für die Gänsedame. Am 9. März konnte Franzi eingefangen und in unsere niedersächsische Pflegestelle Rehden gebracht werden. Wir danken Frau Kowalik für ihren Einsatz und dafür, dass sie auch die Patenschaft für Franzi übernommen hat. Von ihr sind auch die schönen Fotos.

Am 23. März erreichte uns eine traurige Nachricht aus der Pflegestelle Rehden in Niedersachsen. Unsere fast 19 Jahre alte Kuh Lotte muste eingeschläfert werden. Schon mehrmals hatte sie festgelegen, konnte dreimal durch eine Calcium-Infusion wieder auf die Beine gebracht werden. Die Abstände wurden aber immer kürzer und dieses Mal lag sie gleich am nächsten Tag wieder fest. So hatte sie keine Lebensqualität mehr. Auch orale Mineraleingaben, die sie zwischendurch bekommen hatte, halfen nicht. Schade nur, dass Lotte nicht wenigstens noch den Sommer auf der Weide genießen konnte.

Dann aber gab es wieder ein freudiges Ereignis.
Unsere Haflingerstute Emily fand endlich "ihre" Menschen!

Sie erzählt selbst ihre Geschichte:

Happy End für Emily

Hallo, ich bin Emily, eine bildhübsche, drei Jahre junge Haflingerstute. Als ich noch ein kleines Pferdemädchen war, schien es das Schicksal gar nicht gut mit mir zu meinen. Denn im Alter von nur sechs Monaten stand ich zusammen mit meiner Mutter Linnea im Herbst 2009 bereits beim Pferdemetzger.

Meine Mutter ahnte wohl, dass sie und ich in Lebensgefahr waren, denn sie flüchtete irgendwo auf einer großen Weide im Münsterland stundenlang vor den Mitarbeitern des Pferdemetzgers, bevor sie sich ergeben und mit mir in den Anhänger steigen musste. Wir beide hatten aber das große Glück, dass der Vater des Pferdemetzgers uns Tierschützern anbot. Wie nett, werden Sie jetzt wahrscheinlich denken, aber natürlich wollte er den Schlachtpreis für uns haben. Pferdehändler und Metzger verschenken niemals Pferde. Von dem eingenommenen "Schlachtpreis" kaufen sie sofort wieder gewinnbringend andere arme Pferde, die von ihren oft leider gedankenlosen Besitzern an Händler abgegeben werden. Die Tierschützer können also zwar durch Freikäufe einzelne Leben retten, aber der Händler macht jedes Mal einen Gewinn dabei. Und so gehen anschließend anstelle des geretteten Pferdes andere Tiere in den Tod. Der Freikauf von Pferden ist eigentlich höchst fragwürdig, weil ein Fass ohne Boden und Unterstützung eines schrecklichen Kreislaufs.

Nachdem die Tierschützer aber in unsere sanften, schreckgeweiteten Augen geblickt hatten, konnte man bei Schutzengel für Tiere - zu unserem Glück- nicht anders, und kaufte uns frei, nachdem sich der Händler noch ein wenig hatte herunterhandeln lassen. Puuuh, Glück gehabt! Ein gutes Jahr lang verbrachte ich zusammen mit meiner Mutter in Dorsten (Nähe Münster). Bei einer sehr netten Familie, die schon zwei Haflinger hatte, genoss ich eine unbeschwerte Kindheit. Ich wuchs zu einem fröhlichen (und gelegentlich auch frechen) Haflingermädchen heran.

Dann aber musste ich mich leider von meinen Gefährten in Dorsten verabschieden, weil die Familie nicht die Möglichkeit hatte, mich jungpferdegerecht zu erziehen. Wenn man nicht schon ganz frühzeitig beginnt, uns Pferde konsequent ans Halfter zu gewöhnen, regelmäßig behutsam unsere Hufe aufzuheben und uns zu bürsten, ist das eine schlechte Basis, um später ein gutes Zuhause zu finden. Denn niemand möchte ein schlecht erzogenes Pferd haben. Die Erziehung von jungen Pferden ist mit sehr viel Zeitaufwand verbunden und nicht so einfach. Es gehört viel Erfahrung dazu. Ein Jungpferd nicht zu erziehen bzw. später zum Reitpferd auszubilden, ist eigentlich unverantwortlich. Mit einem sogenannten "rohen" Pferd würde nämlich dasselbe passieren wie einem Kind ohne ordentliche Schulbildung - es hätte im Leben kaum eine Chance. Pferde, die keine "Lebensaufgabe" haben, sind nämlich nicht ausgelastet und können leicht sozusagen "auf die schiefe Bahn" geraten. Eine solche Situation ist durchaus mit der eines arbeitslosen Jugendlichen vergleichbar, der nichts zu tun hat und dann irgendwann unter Umständen kriminell wird. Auf uns Pferde übertragen: Aus einem schlecht erzogenen und nicht ausgebildeten Pferd wird kein verlässlicher Freund für Menschen werden und deshalb sind die Vermittlungschancen für ein nicht eingerittenes Pferd in höherem Alter gleich Null.

So, aber nun zurück zu mir: Ich zog in den Westerwald um und lernte dort das Einmaleins der Jungpferdeerziehung und die Bodenarbeit kennen.

Es ist gar nicht so einfach, den richtigen Hof und vertrauenswürdige Menschen für die Ausbildung von Jungpferden zu finden, das kann ich Ihnen sagen. Denn alles muss auch kostenmäßig erschwinglich bleiben. Dazu müssen Sie wissen, dass junge, reitbare Pferde durch Schutzengel für Tiere nicht verkauft, sondern mit Schutzvertrag vermittelt werden. D.h. wer ein Pferd von den Schutzengeln übernimmt, muss nichts dafür bezahlen. Warum? Wenn man ein Pferd verkauft, hat man später nicht mehr die Möglichkeit, es wieder zurückzuholen, falls bei Kontrollbesuchen festgestellt wird, dass der Platz doch nicht so gut ist, wie es anfangs vielleicht aussah. Das kann immer passieren.

Durch die Vermittlung mit Schutzvertrag ohne Gebühr bleibt Schutzengel für Tiere lebenslang Eigentümer des vermittelten Tieres und kann es jederzeit zurückfordern. Das tun die Schutzengel aber natürlich nur in begründeten Fällen, denn man ist dort selbstverständlich heilfroh über jedes gut vermittelte Pferd und außerdem ist jede Ortsumstellung für ein Tier mit Stress verbunden. Durch dieses Vermittlungsverfahren mit Verbleib des Eigentums bei Schutzengel für Tiere können leider niemals die zuvor investierten Pensionskosten erwirtschaftet werden. Aber das ist nun mal bei ehrlich praktizierter Tierschutzarbeit so - das Wohl des Tieres hat absolute Priorität. Und sowohl das neue Zuhause eines vermittelten Pferdes als auch die Pflegestellen müssen natürlich regelmäßig kontrolliert werden. Das alles ist sehr zeitaufwendig und bei den derzeitigen Spritpreisen auch ganz schön kostenintensiv.

So, jetzt habe ich Ihnen genug über die Probleme bei der Rettung von Jungpferden erzählt. Aus diesem Grund bildet die Aufnahme von jungen Pferden bei Schutzengel für Tiere auch die absolute Ausnahme, in der Regel rettet der Verein alte, ausgediente Reitpferde und garantiert ihnen einen schönen Lebensabend in einer der Pflegestellen oder auf dem gepachteten Pferdeschutzhof des Vereins. Denn das ist wesentlich einfacher als die tierschutzgerechte Ausbildung eines Jungpferdes zu organisieren und es später gut zu vermitteln.

Nun aber endlich zum schönen Teil dieser Ostergeschichte: Ich habe meine Menschen gefunden!!! Am 31. März brachten Frau Kandzia und Frau Johr mich in mein neues Zuhause im Saarland. Eva und Hellmuth, meine neuen Besitzer, sind sehr lieb, ich habe sie gleich in mein Herz geschlossen und ich glaube, sie mich auch! Auch von den beiden schon dort lebenden Pferden, der quirligen Traberstute Queeny und dem mächtigen Painthorse Bounty, wurde ich sehr nett aufgenommen. Schon am Tag meiner Ankunft benagte mich die Queeny freundschaftlich über den Zaun hinweg. Am Karfreitag war es dann endlich soweit. Bounty, Queeny und ich kamen zusammen, nachdem wir uns eine Woche lang über den Zaun hinweg kennenlernen konnten. Die Zusammenführung verlief total friedlich, als ob wir gewusst hätten, dass Ostern ist.

Das war meine (Oster-)Geschichte, eure Emily

April 2012

Am 14. April beteiligten wir uns mit einem Stand am 2. Vegan Spring in Hannover, dem veganen Frühlingsfest. An unnserem Stand mit großer Tombola und boten wir Waffeln zugunsten unserer Patentiere an. Zusammen mit "Ethice", einem mit uns befreundeten Aussteller beim Vegan Spring, richteten wir eine Wiese für unsere "Spar"-Schweinfamilie ein. 345,00 EUR konnten wir als Einnahmen verbuchen. Nach der Heimfahrt über 270 km ging es, wie immer nach der Teilnahme an einer Veranstaltung, ans Ausladen. Dabei ist immer die sehr neugierige Katze Luzie - sie muss alles genauestens inspizieren.

Leider verabschiedete sich auch im April ein Schwein in den Himmel - unsere Harriet in der bayrischen Pflegestelle Monheim. Harriet war Zuchtsau und musste ihr Dasein vor ihrer Rettung in dem besonders schrecklichen und null Bewegungsfreiheit bietenden Kastenstand fristen. Im Alter von fünf Jahren brachte sie nur noch wenige Ferkel zur Welt und war damit für den Betrieb nicht mehr "rentabel". Eine Tierschützerin kannte den Hof und kaufte Harriet frei. Immerhin vier schöne Jahre hatte sie bei uns - im Alter von fast zehn Jahren schlief sie dann am 23. April friedlich für immer ein. Dies ist ein stolzes Alter für eine Zuchtsau, denn mehrere Jahre hintereinander elf Ferkel zur Welt zu bringen, das verlangt dem Körper eine Menge ab. Schweine, die keine Ferkel bekommen mussten, werden meistens älter als zehn Jahre.

Mai 2012

Kontrollbesuch in der bayrischen Pflegestelle Monheim: Wenn Schweine älter werden, leiden sie oft unter Arthrose und haben Probleme beim Aufstehen. Deshalb hat Petra Boxenmatten mitgebracht, die den Schweinen beim Aufstehen mehr Halt geben sollen. Schnell sind sie verlegt und werden auch sofort neugierig von Gloria, Gustav und Rudolfo untersucht. Leider währt die Erleichterung, dass die drei Schweine nun immer problemlos aufstehen können, nicht lange. Denn schon am nächsten Tag siegt der Wühltrieb der drei Wutzen, alle Matten liegen kreuz und quer im Stroh. Wir müssen sie wieder entfernen und haben die Intelligenz der Schweine in diesem Fall wohl leider überschätzt. Nun bekommen alle älteren Schweine mit Arthrose Grünlippmuschelpulver, das die Gelenkschmiere regenerieren soll. Die Boxenmatten werden dann im Winter im Krankenstall der Rinder in Niedersachsen verwendet, Rinder wühlen nämlich nicht.

Ende Mai nehmen wir ein Minischwein auf - Ernie aus einem sauerländischen Tierheim. Dort sass er als Fundtier und man erwog, ihn in den Streichelzoo eines Bio-Metzgers abzugeben. Nicht sehr vertrauenerweckend! Deshalb haben wir Ernie in unserer Pflegestelle Bönen aufgenommen. Vermittelt wurde er uns allerdings als Erna-Friederike. In Bönen besprang "Erna" dann aber alles, was nicht schnell genug weg kam, sogar den kleinen Morten (Sohn von Betreuerin Suse), der ahnungslos im Planschbecken saß. Inzwischen ist Ernie kastriert, so dass Ruhe eingekehrt ist.

Juni 2012

Große Sorgen macht uns die Stute Illusion in der Pflegestelle Sonsbeck. Bereits seit Februar leidet sie unter Husten, der sich trotz Behandlung mit verschiedenen Antibiotika und Schleimlöser hartnäckig hält. Auch wurde Illi mit Akupunktur und Eigenblut therapiert, leider aber hat nichts wirklich angeschlagen. Wir überlegten schon ernsthaft, sie an die Nordsee zur Kur zu schicken (kein Witz, dort gibt es Ställe,die darauf spezialisiert sind). Aber Illi hängt so sehr an ihren Gefährten Diamond und Mephisto, dass wir erst alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen wollten. Betreuerin Iris erklärte sich sofort bereit, den Stall mit Boxenmatten auszulegen, um die Staubbelastung soweit wie möglich zu reduzieren. Sie hat die Platten auch finanziert, wofür wir ihr ganz herzlch danken!

Leider liefert die Herstellerfirma die Platten aber nicht aus - wir mussten sie im Westerwald abholen. Sie hatten ein Gesamtgewicht von drei Tonnen, ein LKW musste her. Netterweise bekamen wir von der Bonner Autovermietung einen Rabatt. Vielen Dank dafür! Und die Verpächter in der Pflegestelle Sonsbeck verfügen glücklicherweise über einen Hubwagen, mit dem die Paletten problemlos und schnell ausgeladen werden können. Für ihre tatkräftige Hilfe bedanken wir uns ganz herzlich bei Familie Küsters! Da man mit Führerscheinklasse 3 leider nur 2,3 Tonnen fahren darf, musste die dritte Palette separat geholt werden. Unser nettes Autohaus hier in Drolshagen stellte und dafür - wieder einmal- das passende Zugfahrzeug kostenlos zur Verfügung. Herzlichen Dank dafür!

Am Samstag nach Pfingsten begaben wir uns dann an das Verlegen der Platten, nachdem Iris mit ihren Mitstreiterinnen Ira und Vera bereits den Stallboden gründlich gereinigt hatte. Alle Platten mussten mit Dübeln miteinander verbunden und dann hunderprozentig gerade verlegt werden. Schnell wurde der Plattenhaufen kleiner, dank so vieler fleißiger Hände! Herzlichen Dank an Pate Rolf und seine Freundin Sandra, die mehr als hundert Kilometer gefahren sind, um uns zu helfen. Ira und Vera stellten das ganze Werkzeug zur Verfügung und kümmerten sich mit großem handwerklichen Geschick um alle Stellen, in die keine ganzen Platten hineinpassten. Mit der Stichsäge schnitten sie entsprechende Teilstücke zurecht, damit später bloß kein Pferdehuf in Zwischenräume geraten konnte. Das haben die beiden wirklich sehr professionell gemacht, herzlichen Dank dafür! Noch am selben Abend wurden wir fertig, die Pferde hätten es uns auch sehr übel genommen, wenn sie ihre abendliche Mahlzeit draußen hätten einnehmen müssen. Bevor die Pferde kamen, ließen wir es uns nicht nehmen, zu testen, ob der neue Bodenbelag auch weich genug ist. Veränderungen schätzen Pferde aber gar nicht, Ungewohntes wird höchst mißtrauisch beäugt. Und dann stellten sich Diamond, Idol und natürlich auch unsere Illi erst mal demonstrativ in die "Toilette" - den letzten Strohfleck im Stall, der kurze Zeit später dann auch noch durch staubärmere Einstreu ersetzt werden soll. Schließlich siegte dann aber doch die Neugier. Lange blieb der Stall nicht so schön sauber. Mittlerweile hat Illis Betreuerin Iris auf eigene Kosten noch einen Heubedampfer angeschafft. Damit kann das Heu befeuchtet werden, damit kein Staub in die Atemwege gelangt. Vielen herzlichen Dank dafür!

Am Samstag, 9. Juni beteiligten wir uns mit einem Infostand beim Vegan Event "Vegan Life" vor dem Kölner Hauptbahnhof. Die Veranstaltung war - auch durch das Laufpublikum vom Bahnhof - gut besucht. Wir wussten, dass auf dem Bahnhofsvorplatz durch die Nähe des Kölner Doms immer mit Wind zu rechnen ist. An diesem Tag waren aber auch Orkanböen dabei, so dass wir alle Hände voll zu hatten, den Pavillon trotz doppelter Sicherung am Wegfliegen zu hindern. Und alle Standutensilien hatten nachmittags eine weiß-klebrige Puderzuckerschicht. Dafür fanden aber unsere Tassen mit den Fotos unserer Patentiere reißenden Absatz, wohl, weil sich jeder auf eine Tasse heißen Tee daheim freute. Herzlichen Dank an unsere unermüdliche Helferin Dagmar, die selbst unter diesen widrigen Bedingungen Waffeln backte, was das Zeug hielt, um zusätzliches Geld in die Kasse zugunsten unserer Patentiere zu bekommen. Zum Fotografieren unseres Standes hatten wir leider an diesem Tag keine Hand frei. Ein großes Dankeschön auch an Martin, Monika und Mark, die zum Stadtbummel nach Köln gefahren waren und uns tatkräftig beim Abbau des Standes halfen. So ist er halbwegs heil geblieben.

Das wenig sommerlich anmutende Juniwetter blieb uns auch beim alternativen Stadtfest in Geisenheim (Rheingau) am 16. Juni treu. Bis mittags regnete es Bindfäden und auch danach hielten sich die Besucherzahlen leider in Grenzen. Herzlichen Dank an Martin, der ehrenamtlich beim Auf- und Abbau geholfen und fleißig Waffeln gebacken hat. Nach dem Stadtfest mussten alle Standinfos erst mal auf die heimische Wäscheleine im Sauerland zum Trocknen.

Am 21. Juni verabschiedete sich leider unsere Daggy im Alter von nur etwas mehr als zwei Jahren in den Schweinehimmel. Sie litt unter chronischem Vitamin B-Mangel, weil ihr als Ferkel bei einer NOt-OP wegen Darmverschluß ein Teil des Dünndarmes entfernt werden musste, der für die Vitamin B-Aufnahme zuständig ist. Alle Versuche, diesen Mangel auszugleichen, schlugen leider fehl, denn Daggy reagierte auf Spritzen höchst panisch. Sie hatte aber noch eine schöne Zeit im Freigehege, von dem extra für sie ein Stück abgeteilt worden war, denn leider war sie blind und fürchtete sich vor anderen Schweinen. Sie verhielt sich wie ein "zurückgebliebenes" Kind, brauchte immer lange, bis sie begriffen hatte, dass es Futter gab. Trotzdem genoss sie sichtlich die Fürsorge ihrer Betreuer und ihr Tod traf uns letztlich doch überraschend, sie lag morgens für immer eingeschlafen in ihrer Hütte. Vielleicht wollte sie uns die Entscheidung, sie irgendwann einschläfern lassen zu müssen, abnehmen, wer weiß.

Juli 2012

Am 1. Juli fand in der Schweine-Pflegestelle Schwefe bei Soest das alljährliche Patentreffen statt. Herzlichen Dank an unsere Patin und Helferin Suse für die Spende des köstlich-süffigen Waldmeistergetränkes "GRÜN" und an Pate und Helfer Rolf für die gelungenen Fotos. Die Schweine mögen kein "Grün", sie freuten sich dafür über die mitgebrachten Äpfel, Bananen und Nudeln. Für das leibliche Wohl der Besucher war mit veganem Kuchen und Salaten auch gesorgt und wie immer gab es Gelegenheit für ausgiebige Gespräche unter Gleichgesinnten. Es gibt bei den Patentreffen auch immer dankbare Fotomotive - unsere Schweine scheinen genau zu wissen, worum es geht, denn sie gucken sehr geduldig in die Kamera.

Für uns alle unfassbar starb nur fünf Tage nach dem Patentreffen unser Wollschwein Janosch im Alter von erst neun Jahren. Am Morgen des 6. Juli. lag er aus heiterem Himmel morgens tot vor dem Stall. Unsere Tierkommunikatorin vermutete eine Lungenembolie - ein schneller Tod, denn abends vorher hatte Janosch noch normal gefressen. Er liess uns noch übermitteln, dass er sehr zufrieden bei uns war, aber sein Körper sei nicht mehr für das Leben gewesen.

Wenige Tage später verabschiedete sich in der Pflegestelle Rehden die 12 Jahre alte Schweinedame Jana. Sie hatte einen wirklich schönen Tod. Fraß noch zusammen mit den anderen Schweinen im Stall und legte sich nach der Rückkehr ins Freigehege neben das Tränkebecken. Nach einer Stunde wunderte sich der Betreuer darüber, dass sie immer noch da lag. Sie war für immer eingeschlafen.

Der Juli präsentierte sich ebenfalls leider wenig sommerlich. Am 15. Juli fand trotzdem das Patentreffen bei unseren Schafen und Ziegen in Simmern statt. Allerdings in sehr kleinem Kreis und im Wohnzimmer der Betreuer Christian und Christine. Vielen Dank dafür! Kleine und große Besucher fühlten sich dort sichtlich wohl. Spät nachmittags riss aber plötzlich der Himmel doch noch auf und allein für diese schönen Fotos hatte sich der Besuch im Hunsrück wieder einmal gelohnt. Christian, Christine und unserer ehrenamtlichen Helferin Dagmar vielen Dank für die Unterstützung beim Patentreffen!

Am 21. Juli fand die zweite "Veganmania" im sauerländischen Iserlohn statt. Wie im Vorjahr beteiligten wir uns mit einem Stand. Die Besucher konnten bei uns Waffeln essen und das leckere Waldmeistergetränk "Grün" zugunsten der Patentiere probieren. Außerdem gab es eine Tombola. Leider war das Wetter wiederum mehr als durchwachsen, der Verkaufserlös und die Besucherzahlen hielten sich deshalb leider in Grenzen. Vielen Dank an unsere ehrenamtlichen Helfer Marc, Rolf, Sandra und Suse! Besonders danken wir Suse dafür, dass sie schon zu fast nachtschlafender Zeit an Ort und Stelle war, um die "Grün"-Kisten in Empfang zu nehmen und dem Inhaber der "Erfrischungswelle" für die kostenlose Lieferung nach Iserlohn!

Dann erreichte uns der Hilferuf für diese beiden unwiderstehlichen Ziegen - Waldorf und Statler. Die Älteren unter Ihnen kennen vielleicht noch die beiden alten Herren aus der Muppets Show. Obwohl es sich hier um weibliche Vertreter handelte, passten die Namen irgendwie zu den beiden alten Ziegendamen. Sie lebten in einer Einrichtung für Tierverhaltensforschung und sollten in der Pathologie enden, weil sie aufgrund ihres Alters unter Zahnproblemen litten und deshalb separat hätten gehalten werden müssen. Dies war der Einrichtung zu aufwendig. Zum Glück für Waldorf und Statler arbeiteten dort aber zwei im Tierschutz ungeheuer engagierte Tierärztinnen, die die Leitung überreden konnten, die beiden Ziegen an Schutzengel für Tiere vermitteln zu dürfen. Am 30. Juli reisten Helferin Dagmar und Petra Kandzia an und brachten Waldorf und Statler in die Pflegestelle Wiesloch nach Baden-Württemberg, wo schon seit 15 Jahren die vor der Schlachtung gerettete belgische Kaltblutstute Lawina zu Hause ist. Dort gibt es einen komfortablen Schafstall mit zwei Schlafabteilen, die "Villa Schaf".

Aber nur noch die schon hochbetagte Ziege "Lilo" und das uralte französische Schaf "Rashid", beide von der dortigen Betreuerin gerettet und umsorgt, residierten dort. Ein Glücksfall für Waldorf und Statler, denn sie durften in das zweite Stallabteil einziehen. Eine schöne Wiese war natürlich auch vorhanden. Mit ihrer Zahnproblematik sind die beiden in dieser Pflegestelle bestens aufgehoben, denn Frau Strubel, die Betreuerin, ist Zahnärztin, eigentlich allerdings für Menschen (aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben). Inzwischen wurden Waldorf und Statler in Clara und Paula umbenannt, weil die jungen Helferinnen von Frau Strubel begreiflicherweise mit den Namen aus der Muppets Show nichts mehr anfangen konnten. Die beiden haben sich prima eingelebt. Herzlichen Dank an die beiden Tierärztinnen Caro und Dagmar, die nicht nur für Patenschaften zugunsten von Clara und Paula sorgten, sondern auch Spritgeld für den Transport und die Übernachtung von Dagmar und Petra spendeten.

August 2012

Der Freizeitpark "Fort Fun" im Hochsauerland feierte am ersten Augustwochenende seinen 40. Geburtstag. Ausgerechnet mit einem echten Rodeo. Es gibt Veranstalter von Rodeo Shows aus Amerika, die mit Pferden und "Cowboys" durch die Welt reisen und Rodeos "auf Bestellung" durchführen. Die beiden Tierschutzvereine im Hochsauerland, "Rettet das Huhn" und "Arche Sauerland" meldeten eine Demo an. Sie wollten darauf hinweisen, dass es für einen Freizeitpark, den besonders Familien mit Kindern besuchen, nicht in Ordnung ist, ein Rodeo durchzuführen. Auch Schutzengel für Tiere beteiligte sich an der Demo. Die Aktion war erfolgreich, denn wir Tierschützer durften direkt am Eingang des Parks stehen. Viele Besucher begrüßten unser Engagement und bedankten sich für die Aufklärung über das tierquälerische Rodeoreiten, bei dem die Pferde durch enge, um die Genitalien geschnürte Gurte, "wild" gemacht werden. Unserer Mitarbeiterin Sarah vielen Dank für die ehrenamtliche Teilnahme an der Demo!

Durch die befreundete Tierschutzorganisation "Rettet das Huhn" erfuhren wir von einer sehr bewegenden Geschichte - ein alter Mann aus Meschede-Freienohl wurde so krank, dass er ins Altersheim musste. Seinen kleinen Hund durfte er glücklicherweise mitnehmen, die beiden alten Kater nahm die örtliche Katzenhilfe auf. Für seine beiden Schafe Ella und Franziska aber fand sich niemand.

Ella und Franziska lebten schon seit zehn Jahren in seinem Garten. Leider zeichneten sich die beiden Kamerunschafe durch besonders scheues Verhalten aus, für diese Rasse ist das auch nicht ungewöhnlich. Der alte Mann war verzweifelt und wir beschlossen - schlechte Spendenlage hin oder her- die beiden alten Schafdamen in unserer Schafpflegestelle im Hunsrück aufzunehmen. Sie sollten es auch im Herbst ihres Lebens noch schön haben und der alte Mann sollte wenigstens beruhigt ins Altersheim gehen können. So einfach war es dann allerdings nicht - denn Ella und Franziska waren nicht nur scheu, nein, der Zaun um den Garten des alten Herrn war auch kein wirkliches Hindernis für die beiden Kamerunschafe, die hervorragend springen können. Es war also nicht möglich, die Schafe in eine Ecke des Geheges zu treiben un zu fangen, denn dann wären sie mit ziemlicher Sicherheit über den Zaun gesprungen und auf Nimmerwiedersehen im direkt angrenzenden Wald verschwunden. Also blieb nur die teure und für die Gesundheit von Ella und Franzi nicht ganz ungefährliche Maßnahme, die beiden Schafe von einem Tierarzt mit einem Betäubungsgewehr "immobilisieren" zu lassen. Kostenpunkt: 300,00 EUR. Es war für den alten Herrn und für uns eine nervenaufreibende Aktion, über die sogar der WDR berichtet hatte (leider ohne jegliche Resonanz). Für uns aber zählte letzten Endes nur, dass Ella und Franzi die Betäubung gut weggesteckt haben, denn zwei Stunden später waren sie bereits wieder auf den Beinen.

Die Übernachtung im Vereins-Anhänger fanden sie sicher nicht so toll, aber betäubte Tiere soll man nur so weit transportieren wie unbedingt nötig. So reisten sie erst mal mit nach Drolshagen, wo zur Not noch mal ein Tierarzt nach ihnen hätte schauen können. Erst am nächsten Morgen ging es dann auf die längere Strecke in den Hunsrück. Alles ging glatt und schon nach wenigen Tagen schlossen sich die beiden unserer Herde an. Wir hatten dem alten Mann Fotos von Ella und Franzi in ihrem neuen Zuhause geschickt - einige Wochen später erreichte uns dann die Nachricht, dass er nur sechs Wochen nach dem Umzug ins Altersheim gestorben war - alte Bäume verpflanzen ist eben nicht gut. Nach der geglückten Rettung von Ella und Franzi ging der August aber leider traurig weiter.

Am 8. August mussten wir unser erst 10 Jahre altes Rind Bianca einschläfern lassen. Sie litt an einem riesigen Abszess am Hals, der sich nicht punktieren liess und Bianca immer größere Beschwerden bereitete. Antibiotika schlugen leider nicht an, obwohl Bianca über Monate damit behandelt wurde. Bis heute ist es uns ein Rätsel, wo dieser Abszess herkam. Manchmal schlucken Rinder leider auch Fremdkörper, die dann zu inneren Verletzungen führen.

Außerdem mussten wir schweren Herzens die Schweine Charly und Henriette einschläfern lassen. Beide hatten das für ein Hausschwein hohe Alter von fast 13 Jahren erreicht - leider schlugen Schmerzmittel und Entzündungshemmer bei ihnen nicht mehr an. So traurig es auch ist, die Entscheidung zur Einschläferung treffen zu müssen - es ist gut, dass wir Tiere auch erlösen können, wenn die Lebensqualität schwindet... Henriette hatte zwölf glückliche Jahre bei uns!

Am 11. August beteiligten wir uns wie jedes Jahr mit einem Infostand am Veggie Street Day in Dortmund und boten unsere vegane Paella an, außerdem veganen Hundekuchen, der nach zwei Stunden ausverkauft war!

Danach legte der Sommer dann so richtig los - am 19. August fand bei brütender Hitze von 38 °C das Patentreffen im niedersächsischen Rehden bei den Gänsen, Rindern und Schweinen statt. Normalerweise ist es in Rehden immer windig, ausgerechnet an diesem Tag aber stand die Luft und die Fliegen bissen, was das Zeug hielt. Da war die zunächst von allen wegen ihrem verletzungsbedingt dick verpackten Bein bemitleidete Mutter einer Patin fein raus, denn dort konnten sie die Fliegen zumindest nicht piesacken. Deshalb war neben kühlen Getränken das eigentlich für Pferde bestimmte Fliegenschutzspray, dass zwei Paten dankenswerterweise mitgebracht hatten, heiß begehrt.

Leider mussten wir im August auch noch von der fast 30 Jahre alten Pferdedame Viola auf dem Pferdeschutzhof Korschenbroich am Niederrhein Abschied nehmen. Über ein halbes Jahr lang hatten wir ihre Arthroseschmerzen mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln im Griff halten können und ihr so die Möglichkeit gegeben, sich langsam von ihrer Herde zu verabschieden. Auch die vielen kühlen Tage in diesem Sommer waren vorteilhaft für Viola - der Boden federte besser und sie war vom Kreislauf her fit. Aber am 24. August lahmte sie trotz der hochdosierten Schmerzmittel extrem stark und signalisierte uns, dass es an der Zeit war, sie in den Himmel zu verabschieden.

Vielleicht war es ganz gut, dass gleich zwei Tage später das gemeinsame Sommerfest vom Bund gegen den Mißbrauch der Tiere und Schutzengel für Tiere in der Pflegestelle Geldern stattfand. So hatten wir keine Zeit, Trübsal zu blasen. Dachten wir jedenfalls. Denn leider regnete es an diesem Sonntag Bindfäden und es war "saukalt". Glücklicherweise kamen die Besucher (überwiegend Hundebesitzer, die wetterfest sind) pflichtschuldigst trotzdem, so dass wir abends immerhin 500,00 EUR Reingewinn verbuchen konnten. Wir zwangen uns, nicht darüber nachzudenken, welche Einnahmen bei Sonnenschein möglich gewesen wären. Herzlichen Dank an den Vegan-Koch Holger Mauermann, der ehrenamtlich Gyros mit Krautsalat kochte und zu Gunsten von Schutzengel für Tiere verkaufte! Und an Petras Neffen Marc, der ihn tatkräftig unterstützte! Außerdem an Dagmar, die wie immer Waffeln im Akkord backte und an unsere Susanne, die tapfer im Regen beim Infostand ausharrte.

September 2012

Gleich zwei vermittelte Pferde kehrten im September aufgrund von Geldmangel zu uns zurück. Das Paar in Melle, an die wir die Pferde Cornel und Roxi vermittelt hatten, waren nicht mehr in der Lage, die Kosten für die beiden zu tragen. So kam es, dass Roxi als Violas Nachfolgerin auf dem Pferdeschutzhof Korschenbroich einzog. Cornel konnte glücklicherweise an eine junge Frau in Köln vermittelt werden. Soweit so gut, aber bei Roxi stellten wir ein Verhalten fest, dass es sonst nur bei Hunden gibt - Roxi hatte einen regelrechten "Hütetrieb"! Damit war sie auch Cornel in Melle schon auf den Keks gegangen, dem konnte man die Erleichterung nach der Trennung von Roxi förmlich anmerken. Nun konnten sich also unsere Pferde in Korschenbroich damit herumschlagen. Drei Tage nach Roxis Einzug grasten Douby, Silver, Mandy und Tabaluga sittsam nach Wallachen und Stuten getrennt. Roxi hatte Mandy und Tabi um sich gescharrt und wehe, einer der Wallache näherte sich, der wurde mit angelegten Ohren vertrieben. Roxi biss oder trat nicht, aber es entstand natürlich Unruhe. Die Pferde wirkten höchst irritiert, so ein seltsames Verhalten war ihnen genauso fremd wie uns. Unsere Tierkommunikatorin meinte, aufgrund ihrer Vorgeschichte sei Roxi davon überzeugt, nur ein ständig arbeitendes Pferd ist ein gutes, vom Menschen geschätztes Pferd. Denn bevor Roxi zu uns kam, wurde sie als nicht reitbares, ehemaliges Turnierpferd nur gefüttert und ihre Box gemistet, niemand beschäftigte sich mit ihr. Unsere anderen Pferde haben ihr aber offenbar übermittelt, dass hier alle "in Rente sind". Außerdem bekam sie eine Bachblütenkur und wir schalteten einen Osteopathen ein - Roxi war vollkommen verspannt. Unserer ehrenamtlichen Helferin Hannah zeigte der Osteopath, welche speziellen Dehnungsübungen für Roxis Muskulatur sinnvoll waren. Ganz allmählich verlor sich Roxis "Hütetrieb".

Das letzte Patentreffen fand in der bayrischen Pflegestelle Monheim bei unseren Rindern, Ponys und Schweinen statt. Diesmal hatten wir auch Glück mit dem Wetter.

Oktober 2012

Wir nahmen zwei neue Rinder auf - Berta und "Sechzig". Sie wurden vor mehreren Jahren bereits vor der Schlachtung bewahrt und Tierschützer finanzierten ihr Leben auf einem Hof in der Nähe von unserer niedersächsischen Pflegestelle Rehden. Dort war aber die Versorgung nicht mehr gut. "Sechzig", die Arme, wurde einfach nach ihrer Ohrmarken-Nr. benannt, litt unter einem Klauengeschwür, das dringend behandelt werden musste. Inzwischen geht es beiden wieder gut.

Und leider noch ein Trauerfall - im hohen Alter von 36 Jahren verabschiedete sich unsere Ponydame Tiffy in der Pflegestelle Geldern in den Himmel. Zurück blieb ihre fast 40 Jahre alte und blinde Gefährtin, die Eseldame Mausi vom Bund gegen den Mißbrauch der Tiere. Die beiden waren ein eingeschworenes Team, Tiffy der "Blindenhund" für Mausi. Es trieb uns die Tränen in die Augen, Mausi alleine zu sehen. Mausi folgte Tiffy dann bereits auch kurze Zeit später in den Himmel.

Ende Oktober dann ein Riesenschreck - unsere Stute Tabaluga auf dem Pferdeschutzhof Korschenbroich musste als Notfall mit einer Kolik in die Pferdeklinik nach Meerbusch. Trotz der bescheidenen Spendenlage stimmten wir der notwendigen Bauchhöhlenoperation natürlich zu, denn Tabi war mit ihren 17 Jahren noch vergleichsweise jung. Sie dankte uns diese Entscheidung mit ungeheurem Lebenswillen, denn sie hat den Eingriff gut überstanden und auch die kritische Zeit danach. Wir hoffen inständig, dass ihr Zustand so erfreulich bleibt! Die Kosten für Klinikaufenthalt und Nachbehandlung schlugen allerdings mit fast 5.000,- EUR zu Buche. Wir danken allen Patinnen und Paten, die mit einer Sonderspende zu Tabis Rettung beigetragen haben, ganz herzlich!

November 2012

Das Bankhaus ING-Diba hatte sich etwas Sinnvolles ausgedacht - es wurden 100.000,00 EUR für insgesamt 1000 Vereine zur Verfügung gestellt. so sich jeder Verein 1000 € als Spende verdienen. Das Geld war allerdings hart zu erkämpfen, es wurde nämlich im Rahmen einer Abstimmungsaktion über das Internet verteilt. Jeder Handybesitzer konnte drei Abstimmungscodes anfordern und seine(n) favorisierten Verein(e) entsprechend mit einer oder gleich drei Stimmen unterstützen. Dabei waren die teilnehmenden Vereine in vier Kategorien entsprechend ihrer Mitgliederanzahl eingeteilt.

Die 250 Vereine mit den meisten Stimmen innerhalb ihrer Gruppe bekamen dann jeweils 1000,00 EUR. Die Aktion lief fast drei Monate lang und die letzte Woche wr ein Wechselbad der Gefühle, denn es wurde verbissen um jede Stimme gekämpft (rund 6.000 Vereine haben nämlich mitgemacht und 1000,00 EUR sind eine Menge Geld!). Wir waren überwältigt von der Einsatzfreude und dem Ideenreichtum unserer Spender, ich kann hier nicht alle aufzählen, die geholfen haben. Nur so viel: Wildfremde Menschen riefen in unserem Büro an, um uns ihre Handy-Nr. anzuvertrauen. Auf Nachfrage erfuhr Petra dann, dass sie von ihren Nachbarn mobilisiert worden waren, die selbst kein Handy besitzen oder ihre drei Stimmen schon "verbraten" hatten. Hier sehen Sie den Lohn für die Mühe, allen, die dazu beigetragen haben, nochmals vielen herzlichen Dank!!!

Und der November ging erfreulich weiter, denn für Schutzengel für Tiere gab es in dem Dorf bei Drolshagen, wo Petra Kandzia zu Hause ist, ein freie Etage in einem Haus mit riesigem Dachboden. Ideal für den Verein, denn mehr Platz zu günstigeren Konditionen und für Petra zu Fuß erreichbar. Und der Straßenname ist dann auch nicht mehr so kompliziert: Dirkingen 4 (nicht mehr Zipperlingssiepen 7). Umzug ist zum 01.02.2013.

Der November ging sogar schön zu Ende - wir konnten ein Schwein retten:Paula. Sie lebte auf einem Bio-Bauernhof im Schwarzwald und sollte im hofeigenen Bauerncafé enden. Besucher erlebten mit, wie Paula aus ihrem Stall ausbüchste und kauften sie frei. Die etwa acht Monate alte Schweinedame Paula lebt nun in unserer Pflegestelle Rehden in Niedersachsen. Hier ein Foto aus ihrem Stall im Schwarzwald.

Dezember 2012

Am ersten Dezember-Wochenende veranstalteten die Paten Tanja und Roland aus Gütersloh zusammen mit vielen Helfern aus ihren Familien einen Adventsbasar zugunsten von Schutzengel für Tiere. Wir waren überwältigt von so viel Einsatzfreude und Ideenreichtum. Stolze 530,00 EUR waren abends in der Spendenbox! Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt, die Familien hatten Kuchen gestiftet, Reibekuchen wurden im Akkord gebacken und leckerer Punsch floss in Strömen. Nochmals vielen herzlichen Dank!

Wir beteiligten uns wie schon in den vergangenen beiden Jahren am veganen Weihnachtsmarkt Hannover mit einem Stand (Waffelbäckerei und vegane Paella). Die Veranstaltung war diesmal leider getrübt von einem überraschenden Schneesturm in der Nacht zum Sonntag. Einige Stände waren nicht ausreichend gesichert und wurden zerstört. Bei uns blieb alles heil - das Wetter war aber am Sonntag so scheußlich, dass sich die Besucherzahl in traurigen Grenzen hielt. Auf dem nächsten Foto sieht man (im Hintergrund) sogar den Weihnachtsmann sein Heil in der Flucht suchen! Wir und auch unser Deko-Hund harrten aber tapfer bis zum Sonntag abend aus und am Ende waren doch immerhin 400,00 EUR Gewinn für die Patentiere in der Kasse. Vielen herzlichen Dank an Petras Lebensgefährten Martin und Patin Angelique mit ihrer Freundin, die trotz der widrigen Umstände tatkräftig beim Auf- und Abbau und Waffel-/Paella-Verkauf geholfen haben!

Erstmals nahmen wir auch am Weihnachtsmarkt in Drolshagen, unserem Vereinssitz, teil. Gleichzeitig aber auch zum letzten Mal, denn leider mussten wir feststellen, dass die Menschen dort auf dem Weihnachtsmarkt nur Glühwein und allenfalls noch Currywurst zu sich nehmen. Weihnachtlich gestaltete Buden mit Waffelbäckerei werden dort einfach nicht wahrgenommen. Zudem machte uns auch hier das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Vielen Dank wiederum an Martin, der beim Auf- und Abbau geholfen hat, und an Dagmar, Monika, Marc und Sarah, die abwechselnd tapfer mit Petra in der Weihnachtsbude ausharrten. Außerdem an Sarahs Familie, die jede Menge Waffelteig gespendet hatte. Die wenigen Besucher, die sich an unserer Tombala beteiligten, hatten Glück, dass niemand den Hauptgewinn zog - das war nämlich mangels Interesse Teig für 100 Waffeln. Wir danken auch Frau Rottwinkel und Herrn Baltes von Marketing Drolshagen, die unsere Teilnahme mit einer Spende unterstützten und allen Freunden und Verwandten, die durch unermüdlichen Waffel- und Losekauf einen Verlust für den Verein verhindert haben.

Kurz vor Weihnachten dann noch ein Schreck, denn unser 31 Jahre alter Araberwallach My Boy aus der Pflegestelle Geldern musste mit einer Kolik in die Pferdeklinik Kerken gebracht werden. Hier lief aber alles glimpflich ab - eine OP war glücklicherweise nicht notwendig und My Boy konnte Weihnachten schon wieder zu Hause in Geldern verbringen. Aber auch seine Behandlungskosten schlugen mit fast 1000,00 EUR heftig zu Buche. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Familie Buffen, My Boys-Betreuern, die uns 100,00 EUR gespendet haben. Und natürlich für die vorbildliche Betreuung von My Boy und unseren sechs weiteren Schützlingen in Geldern.

Zum Jahresende noch ein toller Lichtblick: Eine Patin aus Korschenbroich, die großartig malen kann, hat zwei Patentiere als Motiv gewählt und uns die Bilder - so richtig auf Leinwand in Öl - gespendet. Wir bedanken uns ganz herzlich dafür! Im nächsten Jahr, wenn unsere Internetseite hoffentlich um einen Shop erweitert werden kann, wollen wir probieren, die Bilder zu versteigern oder zu verkaufen. Und die Patin möchte noch mehr für uns tun - später evtl. auch Patentiere "auf Bestellung" malen.