Der Jahresrückblick 2008

Im Jahresrückblick 2008 erfahren Sie mit vielen Bildern ausgeschmückt, wo und wie wurden Tiere in 2008 gerettet, unsere neue motorisierte Rinderbürste in Aktion, die Patentreffen auf unsere Pflegestellen usw..

Reinschauen lohnt sich!

Januar 2008

Die Geschäftsstelle hat ein eigenes Büro in Drolshagen gemietet. Die neue Anschrift lautet:

Schutzengel für Tiere e.V.
Zipperlingssiepen 7
57489 Drolshagen

Februar 2008

Zwei weitere Pferde (Ginny und Banja) haben ein neues Zuhause bei uns gefunden. Ihrer Besitzerin war es finanziell nicht mehr möglich, für die beiden Tiere zu sorgen.

Am 30. März 2008 fand die Mitgliederversammlung in Drolshagen statt. Hier konnten Sie nur als aktives Mitglied teilnehmen. Bitte geben Sie rechtzeitig bekannt, wenn Sie zur Mitgliederversammlung kommen möchten.

März 2008

Am 28. März ist unser Schaf Nicki in der bayrischen Pflegestelle Monheim von uns gegangen. Sie starb über Nacht im für ein Schaf gesegneten Alter von 11 Jahren.

Unser Esel Lucky musste leider nach kurzer schwerer Krankheit eingeschläfert werden.

Unser neu aufgenommener Schafbock Herkules wurde glücklicherweise komplikationslos in der Universitätsklinik Gießen kastriert. Nun darf er bald das Zusammensein mit den anderen Schafen “gefahrlos” genießen.

April 2008

03.04. Leider musste Minja, unser ältestes Schwein in Wagenfeld, eingeschläfert werden. Sie hatte einen Tumor in der Gebärmutter.

12.04. Schutzengel für Tiere beteiligt sich an einer Rettungsaktion für 600 Hühner in einer Legebatterie im Sauerland. Alle diese Hühner haben ein gutes Zuhause in Freilandhaltung gefunden. Sieben Hühner werden in die neue Hühner-Pflegestelle Herpel bei Drolshagen gebracht.

20.04. Ein neues Pferd zog in der Pflegestelle Geldern ein - My Boy, ein Araber-Mix-Wallach, der im vergangenen Jahr eine schwere Hufrehe durch Fehler in der Haltung seines Besitzers erlitten hatte. Da der Besitzer uneinsichtig war und die Haltungsbedingungen nicht ändern wollte, übernahmen wir My Boy in die mit reheanfälligen Pferden erfahrene Pflegestelle Geldern. My Boy sucht nun dringend Paten.

210.04. Schwein Robby zieht aus der Pflegestelle Schwefe aus, da er von den anderen Schweinen "gemobbt" wird Er lebt nun bei unserer Cranio-Sacral-Therapeutin im Westerwald in Gesellschaft zweier Hängebauchschweine und hat sich dort klugerweise gleich die Stellung des ranghöchsten Schweines gesichert.

28.04. Drei aus Bayern gerettete Wollschweine dürfen in der Pflegestelle Schwefe bei Soest einziehen.

Mai 2008

19.05. Eine Hilferuf aus der Eifel: Ein vor dem Verhungern gerettetes kleines Lamm sucht dringend ein sicheres Zuhause. Bei der Retterin ist nämlich das Wohnzimmer inzwischen verwüstet und es mangelt an Schafgesellschaft. Der kleine Schafmann darf in unsere Pflegestelle Simmern kommen und wird zunächst weiter mit der Flasche gefüttert.

20.05. Der Pferdeschutzhof erhält eine Spende über 350,00 EUR von den Mitarbeitern eines Energieversorgungsunternehmens am Niederrhein. Da in Kürze der Paddock mit 50 m³ Hackschnitzeln aufgefüllt wird (Kosten: rund 800,00 EUR), freuen wir uns ganz besonders über diese Spende und bedanken uns herzlich dafür.

Juni 2008

Vom 6. bis 8. Juni waren wir mit einem Infostand auf der Messe „Tier & Wir“ in Rheinberg vertreten. Pech: Auf der Rückfahrt von der Messe in Rheinberg fährt ein Autofahrer, der in Gedanken wohl schon beim ersten Fußballspiel der Deutschen bei der WM war, mit „Schmackes“ auf unseren gerade erst mit dem Logo beklebten Vereinsanhänger auf. Glück im Unglück: Zwar ein dicker Schaden am PKW von der 1.Vorsitzenden und der Anhänger wirtschaftlicher Totalschaden, aber keine Verletzten und voller Ersatz von der gegnerischen Versicherung. Und die Plane kann problemlos auf den neuen Anhänger aufgezogen werden.

Am 22. Juni fand das Patentreffen bei unseren Schweinen in Schwefe (bei Soest) statt. Bericht über das Patentreffen Schwefe als PDF-Datei gibt es hier.

Juli 2008

An ersten Samstag im Juli kam ich nachmittags zum Büro und fand zu meiner Überraschung einen rot-weißen Kater vor der Bürotür, der mich fragend anschaute, als wollte er sagen: „Bin ich hier richtig beim Tierschutz?“ Er hatte ein tränendes Auge und geronnenes Blut am Maul.

Als ich die Tür aufschloss, wankte er in unser Büro und ließ sich sichtlich entkräftet zu Boden sinken. Ich brachte ihn zur diensthabenden Tierärztin, die leider hohes Fieber und beim anschließenden Bluttest Katzen-Leukose und sehr schlechte Blutwerte feststellte. Simba, wie wir den tapferen Kater genannt haben, fraß auch nach Infusionen leider nicht und zwei Tage später entschieden wir zusammen mit der Tierärztin, ihn von seinem Leiden zu erlösen. Als Trost bleibt uns nur, dass er den Weg zu uns gefunden hatte und nicht irgendwo draußen allein sterben musste.

Am 27. Juli fand das alljährliche Patentreffen in der Pflegestelle Simmern im Hunsrück bei unseren Schafen und Ziegen statt. Einen Tag vorher fuhr ich zusammen mit unserem Webmaster, Herrn Haupt, nach Reken ins Münsterland, um drei gerettete Schafe abzuholen.


Die Kontrolle der Klauen, also gewissermaßen die „Pediküre“, erfolgt immer noch vor dem Ausladen, damit die nach einem Transport gestressten Tiere sich anschließend in Ruhe in der neuen Umgebung einleben können und nicht gleich wieder eingefangen werden müssen.

Bella, Maria und Moses waren die letzten drei Tiere eines Schafzüchters, der die Zucht aufgeben wollte. Ihnen drohte der Schlachttod. Die Frau aber wollte die Tiere retten und bat eine Tierschützerin aus der Nachbarschaft um Hilfe. Diese ist mit Schutzengel für Tiere befreundet. Gemeinsam heckten sie den Plan aus, die Schafe von Schutzengel für Tiere abholen zu lassen, wenn ihr Mann das nächste Mal verreist war. Ihm erzählte die Frau, jemand wäre zufällig vorbeigekommen, der drei Schafe kaufen wollte. Na ja, ob der Mann das geglaubt hat? Egal, sie sind jedenfalls nun vor dem Metzger sicher und dürfen ein sorgloses Leben führen, hier im idyllischen Kondtal bei Simmern zusammen mit 35 weiteren geretteten Schafen und drei Ziegen.

Nach diesem aufregenden Tag zogen sich unsere drei neuen Schützlinge völlig erschöpft erst mal zum Schlafen zurück.

Am nächsten Tag fand dann das Patentreffen in der Pflegestelle statt. Die Wiese in Simmern ist riesig groß mit genügend Rückzugsmöglichkeiten, deshalb war es für die drei neuen Schafe kein Problem, dass am nächsten Tag gleich wieder was Besonderes los war. Um nach Möglichkeit Spritkosten zu sparen, werden eben solche Transporte geretteter Tiere generell mit ohnehin anstehenden Terminen in den Pflegestellen verbunden.

Wie bei allen Patentreffen hatten die Besucher auch in Simmern die Gelegenheit, bei einem vegetarischen Büffet unsere Tiere und andere Paten kennen zu lernen. Aber nicht nur die Paten waren begeistert, nein, auch unsere Schafe zeichneten sich durch Kontaktfreudigkeit aus,zumindest, solange noch Knäckebrot da war.

Nur einen Wermutstropfen gibt es am Tag des Patentreffens für die Tiere – das vegetarische Büffet samt Kaffee und Kuchen wird immer unter ihrem Stallvordach aufgebaut und da es für die Paten gedacht ist, müssen Schafe und Ziegen wohl oder übel die Absperrung respektieren. Das ist vor allem für Burenziege Mathilde (rechts) ein großes Ärgernis, ist sie doch die Chefin und muss überall dabei sein.

August 2008

Am 10. August fand das nächste Patentreffen statt – diesmal in der niedersächsischen Pflegestelle Rehden bei unseren Rindern, Schweinen und Gänsen. Jeder war schon am frühen Morgen auf seine Weise damit beschäftigt, sich für das Patentreffen vorzubereiten, der eine mit ausgiebiger Körperpflege, um besonders schön auszusehen, andere schliefen lieber aus, um später topfit zu sein. Fleißige Zweibeiner bauten inzwischen Infostand und Büffet auf.

Rehden ist unsere größte Pflegestelle mit 41 Gänsen, 21 Schweinen und 17 Rindern. Zum Abschluss des gelungenen Patentreffens konnten die Besucher die Fütterung unserer Schweine miterleben.


Die Paten hatten geduldig gewartet, bis auch das letzte Schwein wieder sicher im Gehege ist, bevor sie mit ihren Autos vom Hof fahren. Ein ereignisreiches Patentreffen bei schönem Wetter ging zu Ende.

Ein besonders herzliches Dankeschön noch an unsere Patin Frau Doll, die uns zahlreiche selbstgestaltete Kerzen für den Verkauf auf den Patentreffen zur Verfügung gestellt hat.

September 2008

Blümchen
Unser liebes Blümchen, eine der ältesten Sauen in der Pflegestelle Schwefe, musste leider am 01.09. eingeschläfert werden. Sie litt an einem Abszess, der nicht aufgeschnitten werden konnte und Atemnot verursachte.

Veggie-Street-Day
Am 06.09. fand zum dritten Mal der „Veggie Street Day“ in der Fußgängerzone in Dortmund statt. Auch Schutzengel für Tiere war mit einem Stand vertreten. Wir bedanken uns bei den Organisatoren, Vegetarierbund und Tierfreunde Siegen, für diese tolle Veranstaltung. Weitere Hintergrundinformationen finden Sie hier.

Die Kanadagans
Am 11.09. verflog sich eine Kanda-Gans, die eigentlich im Drolshagener Stadtpark ihr Domizil hat, ins Wohngebiet. Wir wurden zur Hilfe gerufen, konnten aber leider auch nur noch hilflos zusehen, wie das offenbar erblindete Tier gegen eine Hauswand flog und anschließend, glücklicherweise muss man traurigerweise sagen, tot zu Boden fiel.

Patentreffen in Monheim
Am 28.09. trafen sich Patinnen und Paten beim Patentreffen in der Pflegestelle 86653 Monheim-Liederberg (Bayern). Das freute unsere 13 Schweine und drei Rinder, die dort leben.

Marie
In der Pflegestelle Schwefe stirbt am 29.09. unsere Marie, die älteste Sau dort, im für eine Zuchtsau gesegneten Alter von zehn Jahren. Lange schon war sie krank, rappelte sich aber immer wieder auf. Einen Tag vor ihrem Tod fraß sie noch im Sonnenschein mit ihren Gefährtinnen Rüben und fiel am nächsten Tag beim Gang auf die Weide tot um. Schön wär's, wenn alle Tiere einen solchen Tod haben dürften.

Oktober 2008

Die Pferdezahnärztin war zu Besuch
24. Oktober: Die Pferdezahnärztin macht ihre halbjährlichen Besuche in unseren Pflegestellen Geldern und Wachtendonk sowie auf dem Pferdeschutzhof. Den Pferden geht es da wie uns – begeistert sind sie nicht, aber danach können sie wieder "kraftvoll zubeissen".

November 2008

Besuch auf dem Pferdeschutzhof in Korschenbroich
Die meisten unserer Pferde haben leider keine besonders gute Erfahrungen mit Kindern gemacht, deshalb kümmern sich vorwiegend erwachsene Frauen um die Pflege unserer Pferde. Andererseits finden wir es sehr wichtig, dass gerade Kinder schon lernen, dass auch Pferde, die alt geworden sind, einen schönen Lebensabend verdient haben und nicht einfach zum Schlachter gebracht werden dürfen. Unsere Patin Nicki brachte also Alexandra mit, ein 12 Jahre altes pferdebegeistertes Mädchen. Sie kennt sich schon gut aus - hat bereits die Prüfung zum "kleinen Hufeisen" bestanden.

Netterweise hat uns Alexandra einen kleinen Bericht über ihren ersten Besuch bei Douby geschrieben:

"Trotz Regen und Eiseskälte war mein erster Tag, auf den ich mich sehr gefreut habe, schön. Erst hat mich Nicki abgeholt, dann sind wir zu dem Pferdeschutzhof in Korschenbroich gefahren. Als wir ankamen habe ich mich erst mal umguckt und habe mir die Pferde angesehen. Ich habe das Pferd Doubby geputzt und mich sofort in ihn „verliebt“ . Am Anfang war er ein bisschen unruhig, denn er kannte mich ja noch nicht, doch das legte sich mit der Zeit. Als ich fertig war mit Putzen, haben wir jedem Pferd ein trockenes Brötchen gegeben. Dann haben wir auf dem Paddock den Pferdekot entfernt. Als das geschehen war, haben wir den Pferden ihr Futter gegeben. Wir haben allerdings auch noch das Futter für den nächsten Tag vorbereitet. Dann sind wir wieder gefahren. Es war ein sehr schöner Tag und auch das blöde Wetter hat mir die Laune nicht verdorben.

Das war mein erster Tag auf dem Pferdeschutzhof in Korschenbroich."

Dezember 2008

Unsere Patin Anja berichtet über einen Donnerstag nachmittag kurz vor Weihnachten (Pferdeschutzhof in Korschenbroich):

„Am letzten Donnerstag war ich wieder füttern. Dann putze ich ja auch immer Viola und Pia und lasse beide noch ein wenig herumlaufen und die Ställe der beiden offen. Viola geht immer noch auf Entdeckung der Welt und genießt es, ganz alleine über den Paddock und den Gang von Leo und Feli zu spazieren oder auch mal zu galoppieren. Dabei schaut sie sich überall um und beobachtet auch vorbeikommende Spaziergänger oder andere Ereignisse. Natürlich wird auch von ihr probiert, ob irgendwo besseres Heu liegt, als sie selber hatte. Aber im Vordergrund steht für sie der ungestörte Blick und die Erkundung ihrer kleinen Welt, ohne von den anderen Pferden gestört zu werden.

Pia durfte sich auch frei bewegen und soll dies ja eigentlich auch tun. Doch ihre Interessen sind ein klein wenig anders. Sie marschiert auf kürzestem Wege in den Stall. Dort wird erst mal im Mittelgang probiert, wie man Möhren aus einem verschlossenen Sack bekommt. Außerdem kontrolliert sie, ob irgendwo Brot zum Trocknen liegt. Wenn das alles nicht klappt, besucht sie Doubby. Mit ihm knabbelt sie durch die Türgitter ein Weilchen. Anschließend macht sie sich über den Heuballen her, denn der könnte ja besser sein als ihr Heu im Stall. Wenn das alles langweilig geworden ist, dreht sie sich im Mittelgang um, wobei man Sorge bekommt, dass sie stecken bleibt. Doch sie kennt ihre Maße genau und schafft es. Auf dem Rückweg macht sie noch einen kurzen Abstecher in Violas Stall, wenn der offen ist, um zu kontrollieren, ob da nicht etwa was zu fressen liegt. Erst, wenn alles zwecklos ist, geht sie wieder in ihren Stall und meint dann sicher, sie habe sich entschieden genug bewegt.

Silver ist meines Erachtens ein echtes Sensibelchen. Er macht derzeit wieder besonders viel Theater, wenn Pia ihren Stall verlässt und ist sehr liebebedürftig. Ich denke schon, ihm fehlt die Zuwendung von Moni, die ja viel mit ihm geschmust hat. Es ist jedenfalls auffällig, dass er beim Füttern und Reinholen sehr anlehnungsbedürftig ist. So schlecht man ihn mit Halfter führen kann, so gern lässt er sich so einmal umarmen und bleibt dann ganz ruhig und entspannt stehen. Beim Reinholen hat er bei mir einen ganz besonderen Rhythmus. Er hat genau mitbekommen, dass Mandy Obstsalat bekommt, den er auch gerne mag. Also wartet er immer, bis Pia und Doubby drin sind, dann marschiert er rein, aber Richtung Futterkammer. Schade nur, dass die immer zu ist. Aber Silver hat einen Giraffenhals und versucht regelmäßig, ob er an die Beutel kommt, in denen die Mitbringsel sind. Einmal ist es ihm gelungen und er hat Mandys Schüssel herausgeworfen. Leider war die gut verschlossen. Aber er hat es geschafft, eine Banane so zu zerquetschen, dass er die Frucht aus der Schale fressen konnte. Seitdem liegen die Beutel immer noch ein wenig weiter hinten in der Kammer. Silver biegt jedoch weiterhin in die falsche Richtung ab und hofft, dort eine Banane gereicht zu bekommen, was auch meistens klappt. in der Zwischenzeit ist dann auch Viola in ihren Stall gelaufen und Silver geht anschließend, wenn er sich überzeugt hat, dass seine Herde im Stall ist, ganz friedlich in seine Box.