Rudi Rüssel

Rudi Rüssel und seine Gefährten Pumba, Trüffel und Willi Winzig wurden im Februar 2014 im Landkreis Vechta als „Mastschweine“ geboren. Männliche Ferkel werden in den ersten Lebenstagen –ohne Betäubung- kastriert, weil der Verbraucher keinen Ebergeruch im Schweinefleisch haben möchte. Es war deshalb ein großes Glück für das bunte Quartett, dass sie bei der Kastration übersehen wurden. Und gut war auch, dass dem Mäster das bei der Abholung der Ferkel auffiel, denn aus diesem Grund wollte er die Vier nicht haben. Eine gewisse Zahl von „Suchebern“ darf immer in einem Ferkelerzeugerbetrieb leben, denn sie zeigen an, welche Sauen rauschig sind. Aber diese vier waren zu viel und sie waren auch schon zu groß, um sie in die nächste Mastferkelgruppe zu integrieren.

Eine Mitarbeiterin des Betriebes verhinderte aber ihre Tötung und bezahlte die Kastration für die vier. Dann suchte sie einen Lebensplatz. Zunächst kamen die vier für ein paar Tage in der Box eines Pferdestalls unter. Im Frühjahr durften die vier dann in die niedersächsische Pflegestelle Rehden umziehen. Dort genossen die Schweine von Mai bis September Freilandhaltung genießen, von Oktober bis April waren sie im Stall. Im April 2018 sind unsere Schweine alle in den Hochsauerlandkreis, nach Erflinghausen bei Meschede, umgezogen. Das Veterinäramt in Soest, wo sich eine weitere Pflegestelle für Schweine befand, hatte die Auflage gemacht, einen zweiten stromführenden Zaun zu ziehen, weil wegen der drohenden afrikanischen Schweinepest ein Kontakt mit Wildschweinen sicher ausgeschlossen werden musste. Der Zaun hätte uns aber nicht von der möglichen Stallpflicht bewahrt, wenn die afrikanische Schweinepest Deutschland erreicht. Und in Schwefe gab es nur kleine Holzoffenställe, in denen man die Schweine nicht artgerecht hätte aufstallen können, wenn die Freilandhaltung verboten wird. Deshalb entschieden wir schweren Herzens (weil ein Umzug immer jede Menge Stress für Tier und Mensch bedeutet), einen neuen, sicheren Platz für unsere Schweine zu suchen.

Den haben wir in Erflinghausen bei Meschede gefunden. Eine Beschreibung der Pflegestelle Meschede finden Sie unter diesem Link. Der Platz hat den großen Vorteil, dass es im Umkreis von einem Kilometer keine Schweinemastbetriebe gibt. Wenn die Schweinepest in einem Maststall ausbricht, werden nämlich oft im Umkreis von einem Kilometer alle Schweine vorsichtshalber umgebracht….Eine schreckliche Vorstellung.

Deshalb beschlossen wir nach reiflicher Überlegung, auch unsere 19 Schweine aus Rehden nach Erflinghausen zu bringen. Denn Rehden befindet sich im Landkreis Diepholz und der benachbarte Landkreis ist der Kreis Vechta (die Hochburg der Schweinemast). Und in weniger als 1000 Metern Entfernung zu unserer ehemaligen Schweine-Pflegestelle Rehden befinden sich gleich zwei große Schweinemastanlagen. Alle 19 Wutzen zusammen teilen sich in Meschede ein Stallabteil von etwa 300 qm Größe.

Rudi Rüssel lebt in Meschede

(im Hochsauerland in NRW)

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