Ewald

Der kastrierte Hängebauchschweineber stammte wie sein Bruder Günter aus Freudenberg im Siegerland und lebte bei einer Zahnarztfamilie. Eigentlich ging es den beiden dort sehr gut, bis 2008, wie in mehreren Teilen Deutschlands, auch in Hessen wegen der Wildschweinepest die Freilandhaltung von Schweinen bis auf weiteres verboten wurde. Für Ewald und Günter war von da an Stallhaft angesagt. Im Frühjahr 2010 hielt das der Besitzer nicht mehr aus, die Schweine taten ihm leid. Mit dem Versprechen, die volle Patenschaft für die Tiere zu übernehmen, durften die beiden sieben Jahre alten Schweineherren Ewald und Günter in die Pflegestelle nach Schwefe umziehen. Zunächst hatten wir ein etwas schlechtes Gewissen, weil es kein richtiger Notfall war, denn Ewald und Günter wären nicht geschlachtet worden und zahllose Schweine müssen schließlich dauerhaft im Stall leben. Aber nachdem Günter unter den erschrockenen Blicken seines ehemaligen Besitzers aufgrund extrem langer Klauen nur mit großer Mühe aus dem Anhänger klettern konnte, und nach der überfälligen Klauenpflege sehr fröhlich mit seinem Kumpel Ewald im Gehege unterwegs war, durften wir es als richtig einschätzen, den beiden eine neue Heimat gegeben zu haben.

2012 zogen beide zusammen mit ihrer Gefährtin Gerda um nach Bönen bei Kamen, weil es in dieser Pflegestelle lauter Hängebauchschweine gab, dort waren sie am besten aufgehoben.

Ewald konnte zum Schluß immer schlechter laufen, bekam Schmerzmittel und homöopathische Arthrosemedikamente. Aber im November 2016 konnte er nur noch liegen und hatte dann keine Lebensqualität mehr, wir ließen ihn im hohen Alter von 16 Jahren erlösen.

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