Spikey

Bereits im Alter von sechs Monaten wurde Spikey zum ersten Mal besamt, dann für drei Tage im Kastenstand eingesperrt, um die Trächtigkeit sicherzustellen. Aber Spikey wurde nicht trächtig und deshalb wurde sie für die Schlachtung aussortiert. Sie kam bis zur Abholung mit Sauen aus anderen Gruppen zusammen in eine große Bucht, wo sie einen Rangkampf durchmachen musste, aber es blieb ihr erspart, fünf Wochen lang im Ferkelkorb eingesperrt zu sein und danach ihre Ferkel weggenommen zu bekommen. Ein Trauma, was Muttersauen über mehrere Jahre zweimal mitmachen müssen. Bis ihre Körper nicht mehr produktiv genug als Gebärmaschine sind und sie für die Schlachtung aussortiert werden. Der Schweinebauer hätte für Spikeys Körper 250 € vom Händler bekommen.

Aber Spikey hatte Glück. Sie darf den Rest ihres Lebens in unserer Pflegestelle Erflinghausen auf Stroh in einem lichtdurchfluteten Stall verbringen. Vom Stall aus kann sie den Himmel sehen und im Auslauf die Sonne auf ihrer Haut spüren. Es ist schwierig, Muttersauen vor der Schlachtung freizukaufen, da die Betriebe abgeschottet sind. Spikey und ihre sieben Gefährtinnen verdanken ihre Rettung einer unglaublich engagierten und resilienten Veganerin, die das Vertrauen des Betreibers von einem Sauenbetrieb hat. Sie ist regelmäßig im Betrieb und darf Lebensplätze für „ausgediente“ Sauen und nicht für die Mast taugliche Ferkel suchen. Erfreulicherweise muss sie für eine Sau auch weniger als den Schlachtpreis bezahlen und für die Ferkel gar nichts. Ihre Arbeit verdient den allerhöchsten Respekt und solche Rettungsschleusen sind sehr gefährdet, zu versiegen, weil die Betriebe Angst vor militanten Tierschützern haben.

Deshalb schreiben wir hier auch nichts weiter über die Herkunft von Spikey und ihren sieben Gefährtinnen Annalena, Blue, Joy, Nuria, Pinky, Rosalind und Sam, die so großes Glück hatten. Nun fehlen ihr aber für ein sorgloses Leben noch Paten!

 

Spikey lebt in Meschede

(im Hochsauerland in NRW)

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