Hazel
Das etwa 2015 geborene Coburger Fuchsschafmädchen stammt aus einer Schäferei in Niedersachsen und wurde im April 2020 zusammen mit ihrem Sohn Haru sowie rund 100 weiteren Schafen vom Veterinäramt Diepholz beschlagnahmt.
Die Herde war schwer vernachlässigt, es mangelte an regelmäßiger Fütterung und Wurmkuren, die Tiere waren abgemagert.
Dass sogenannte „Nutztiere“ einem unzuverlässigen Halter weggenommen werden, ist natürlich sehr zu begrüßen, denn oft werden die Veterinärämter aus Sicht des Tierschutzes viel zu spät und nicht selten leider auch gar nicht tätig.
Aber durch die Beschlagnahmung entgehen „Nutztiere“ leider in der Regel auch nicht der Schlachtung. Sie werden an einen anderen Betrieb übergeben, der sie auffüttert, bis sie wieder „vermarktungsfähig“ sind.
Hazel und ihr Sohn Haru hatten aber Riesenglück: In unserer Pflegestelle Rehden war gerade Platz für einige Schafe und Betreuer Hartmut war auf die beschlagnahmte Herde aufmerksam gemacht worden.
Der Händler, der sie übernommen hatte, gab bereitwillig acht Schafe und eine Ziegenmama mit ihren beiden Kindern zum Schlachtpreis an Schutzengel für Tiere ab.
Er scherte die Schafe kostenlos und brachte sie auch zu uns in die Pflegestelle. Wir stellen immer wieder fest, dass „Viehhändler“ uns gerne benutzen, um dann doch auch mal ein, wenn auch kleines, gutes Werk zu tun.
Es ist aber jedes Mal schrecklich, in solchen Ställen Tiere zur Rettung auswählen zu müssen, in dem Wissen, dass alle anderen zum Schlachthof fahren müssen.