Miakoda 

Miakoda ist 2010 geboren, ihr Name bedeutet „Kraft des Mondes“. Pferdefreunde hatten vier Haflingerfohlen vor dem Schlachter freigekauft in der Hoffnung, sie in gute Hände vermitteln zu können. Es gelang diesen ungemein engagierten Menschen, für drei der vier Haflinger schnell gute Plätze zu finden und der „Schlachtpreis“ wurde von den Übernehmern der Tiere auch bezahlt. Aber das vierte Pferdekind, Miakoda, entwickelte sich zu einem richtigen Pflegefall. Sie war die kleinste von den vieren und viel zu früh von ihrer Mutter getrennt worden. Denn die Betreuer stellten zu ihrem Schrecken fest, dass das arme kleine Pferdemädchen gar nicht in der Lage war, zu fressen! Die Natur hat es zum Schutz der Fohlen nämlich so eingerichtet, dass diese in den ersten Lebenswochen nicht schlucken können, wenn sie den Kopf am Boden haben. Das soll die Pferdekinder davor bewahren, Gras zu fressen, bevor sie es verdauen können. Leider hat Mutter Natur nicht einkalkuliert, dass es bösartige Menschen gibt, die Fohlen der Mutter wegnehmen, solange diese eigentlich noch Muttermilch brauchen.

Mit unendlich viel Geduld, Zeitaufwand und spezieller Milch aus der Flasche brachten die Tierschützer Miakoda zwar durch, aber leider erkrankte sie kurz darauf an einer Bronchitis. Das lag nicht an der Betreuung der Tierschützer, die hatten alles richtig gemacht, aber um das Immunsystem des kleinen Pferdemädchens war es nicht gut bestellt.

Ein krankes Jungpferd möchte natürlich niemand haben und eine Ortsumstellung hätte Mika wahrscheinlich unter diesen Umständen womöglich das Leben gekostet. Das teure Spezialfutter und die Stallmiete war für das Budget von Miakodas Rettern seinerzeit aber eigentlich schon zu viel, da sie schon mehrere gerettete Pferde in ihrer Obhut hatten. Sie hätten zu diesem Zeitpunkt den Tierarzt für die Behandlung von der Bronchitis nicht bezahlen können. Schutzengel für Tiere sprang ein, denn ein schon gerettetes Tier aus Geldmangel an den Schlachter zurückgeben zu müssen, das wäre unerträglich gewesen.

Miakoda wuchs zu einer hübschen Haflingerstute heran und wird seit mehreren Jahren nun von der sehr pferdeerfahrenen Tierhomöopathin Katharina Winterkamp ehrenamtlich betreut und lebt zusammen mit unserer Haflingerstute Linnea und dem Wallach Inyan von Frau Winterkamp. Zuhause ist die kleine Hafi-Herde seit Ende April 2020 im sauerländischen Schmallenberg. Bodenarbeit kennt Miakoda schon lange, aber ihre Ausbildung als Reitpferd konnte aus verschiedenen Gründen bislang nicht stattfinden. Miakoda war bis zum Alter von sieben Jahren noch zu sehr mit ihrem eigenen Körper beschäftigt. Haflinger sind Spätentwickler.

Nun wartet unsere Miki aber sehnsüchtig auf ihren Menschen. Denn natürlich soll das Haflingermädchen ihr Leben nicht beim Tierschutz verbringen. Miakoda kann aufgrund ihrer kleinen Sattellage und einer eher zierlichen Statur allerdings nur Reiter mit einem Gewicht von höchstens 55 kg tragen.

Miakoda lebt in Meschede-Beringhausen

(im Hochsauerland)

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