Dunja 2

Die im stolzen Alter von 32 Jahren gestorbene Westfalenstute stammte aus Hagen und wurde im Alter von 30 Jahren im März 2010 stark abgemagert von uns aufgenommen. Der Besitzer hatte sie über Monate kaum gefüttert und den Stall nicht ausgemistet. Wochenlang stand Dunja ohne Auslauf ständig in der Box.

Zuvor hatte sie eine Fehlgeburt erlitten. Der Besitzer hatte sie mit 28 Jahren gekauft, um mit ihr zu züchten! Zwei gesunde Fohlen hatte die arme Dunja zuvor sogar noch zur Welt gebracht - trotz ihres hohen Alters.

Im März 2010 war der Albtraum für sie vorbei, sie durfte ihren Lebensabend bei uns in der Pflegestelle Essinghausen bei Drolshagen genießen.

Ihr Tod im Juli 2011 war tragisch - sie fraß einen versteckt auf der Weide gewachsenen hochgiftigen Fingerhut, wie wir nach ihrem Tod mit Hilfe der Tierkommunikatorin herausfanden. Vergiftungsfälle durch Fingerhut sind im Tierreich eher selten - gerade lebenserfahrene alte Tiere meiden Giftpflanzen normalerweise und auf der Weide war noch reichlich Gras vorhanden.

Auch wurde Dunja täglich in den Stall geholt, damit sie zusätzlich Heu fressen konnte. Dunja war ein so kluges Pferd, dass wir fast an der Frage verzweifelten, wie sie auf diese Weise zu Tode kommen konnte.

In ihrem Buch "Tiere erzählen vom Tod" berichtet die amerikanische Tierkommunikatorin Penelope Smith über Tiere, die Selbstmord begangen hatten. Dunja sagte zu unserer Tierkommunikatorin, sie habe "ein tolles Jahr bei uns gehabt und es war Zeit zu gehen"... Hatte sie vielleicht geahnt, dass sie nun körperlich doch allmählich abbauen würde und wollte kein langes Siechtum? Denn die eigenwilllige alte Dame hat uns so manche Überraschung bereitet und mitunter auch Nerven gekostet. So sprang sie beim Anweiden kurzerhand über den Zaun, weil ihr das Paddocktor zur Weide nicht schnell genug aufgemacht wurde. Ausser einer gerissenen Stromlitze blieb glücklicherweise alles heil. Und aus ihrem Kraftfuttergemisch aus Seniorfutter und Hafer fischte sie sich zielsicher den Hafer heraus und liess das Seniorfutter liegen, auch eingeweichte Heucobs, die wir ihr in dem sehr kalten Winter 2010/2011 zusätzlich zum Heu gaben, liess sie liegen nach dem Motto: „Dazu bin ich noch zu jung.“ Bei allem, was wir in diesem unvergesslichen Jahr mit Dunja erlebt haben, sind wir inzwischen sicher, dass sie genau wusste, was sie tat, als sie den Fingerhut fraß.

« Zurück zur Übersicht