Bella

Die weiße Ponystute kam im Alter von 34 Jahren Ende 2016 zu uns in die Pflegestelle Geldern am Niederrhein. Sie lebte seit ihrer Geburt bei einem älteren Mann in der Nähe von Wuppertal, der stark gehbehindert war und Bella nicht mehr versorgen konnte.

Selbst wenn er es noch gekonnt hätte – Bella lebte, seit zwei Jahre zuvor ihre Mutter eingeschläfert werden musste, ganz allein bei ihm. Schlimm für das Herdentier Pferd. Zum Glück sah der Mann aber ein, dass es so nicht weitergehen konnte, denn er war auch nicht mehr in der Lage, ihre Box auszumisten.

So wandte er sich im Dezember 2016 an uns. Noch vor Weihnachten holten wir Bella ab. Ihre Hufe waren in schlechtem Zustand und auch ihr Ernährungszustand ließ zu wünschen übrig. Der alte Herr wusste aber nicht, dass ein über 30 Jahre altes Pony zusätzlich eingeweichte Heucobs bekommen sollte und auch die Zähne regelmäßig von einem Dentisten kontrolliert werden sollten.

Wir hatten Gänsehaut vor Glück, als Bella bei Ankunft in unserer Pflegestelle Geldern leise wieherte als sie merkte – oh, hier sind Artgenossen…. Schnell schloss Bellal dicke Freundschaft mit der schwarzen Stute Shorty geschlossen und blühte sichtlich auf. Immer mal wieder hatte sie Kreislaufprobleme und musste wegen Ataxie behandelt werden, weil sie gelegentlich ihre Hinterhand nicht richtig kontrollieren konnte. Aber sie hatte die ganze Zeit Lebensqualität, denn jeden Morgen begrüßte sie Betreuerin Marlene freudig wiehernd Am Morgen des 30.04.19 fand man sie morgens um 5.30 liegend und sie mochte nicht fressen. Kein gutes Zeichen - die Tierärztin kam glücklicherweise schnell und stellte eine schwere Kolik fest. Die Nasenschlundsonde brachte Bella leider keine Erleichterung und es war innerhalb von wenigen Minuten klar, dass wir die alte Ponydame erlösen lassen mussten, alles andere hätte nichts mit Tierschutz mehr zu tun gehabt. Wir werden diese lebensfrohe kleine Ponyoma sicher niemals vergessen und sind dankbar, dass wir sie fast zweieinhalb Jahre begleiten durften.

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