Sofi

Sofi stammt aus der Eifel von einem konventionellen Bauernhof. Wie ihr Bruder Emil ist sie im Juli 2009 als „Kümmerferkel“ zur Welt gekommen. D.h. die beiden konnten sich gegenüber ihren Geschwistern nicht durchsetzen und bekamen keine oder zumindest viel zu wenig Milch ab. Kein Landwirt macht sich die Arbeit, solche Kümmerlinge mit der Flasche groß zu ziehen, das ist leider nicht wirtschaftlich für einen Betrieb. Solche Ferkel verhungern oder werden vorher getötet. Denn der Verbraucher möchte ja preisgünstiges Fleisch.

Mit Sofi und Emil aber meinte es das Schicksal gut. Denn in der Nachbarschaft gab es eine hochengagierte Tierärztin, die beide mit zu sich nach Hause nahm und in ihrem Esszimmer mit der Flasche großzog. Tagsüber unterhielten die beiden Ferkel das Wartezimmer der Tierarztpraxis. In der Galerie können Sie entzückende Fotos von den beiden als Babies sehen, liebevoll betreut auch vom Hund der Tierärztin. Leider haben wir damals die Fotos nur in kleiner Auflösung bekommen.

Als Esszimmer und Wartezimmer stark renovierungsbedürftig waren, suchte die Tierärztin händeringend ein metzgersicheres Zuhause für Sofi und Emil. Im September 2009 zogen die beiden nach Rehden in Niedersachsen um. Dort lebten sie dann erst mal zusammen mit Schweini, der als Spanferkel enden sollte und zur Hochzeit verschenkt wurde. Glücklicherweise brachte es die Braut nicht übers Herz, ihr Hochzeitsgeschenk töten zu lassen. Erst im Alter von drei Jahren ist ein Schwein ausgewachsen.

Im April 2018 sind unsere Schweine alle in den Hochsauerlandkreis, nach Erflinghausen bei Meschede, umgezogen. Denn die afrikanische Schweinepest wird irgendwann Deutschland erreichen und es ist dann damit zu rechnen, dass die Freilandhaltung für längere Zeit verboten wird. Das niedersächsische Rehden, wo Emil und Sofi zu Hause waren, liegt zudem im Nachbarlandkreis von Vechta, die Hochburg der Schweinemast.

Und rund um die Pflegestelle Rehden waren im Umkreis von weniger als einem Kilometer in den vergangenen Jahren gleich zwei neue Schweinmastställe entstanden. Da wären unsere Schweine im Tötungsradius gewesen, wenn die Schweinepest nach Deutschland kommt. Deshalb entschieden wir schweren Herzens (weil ein Umzug immer jede Menge Stress für Tier und Mensch bedeutet), einen neuen, sicheren Platz für unsere Schweine zu suchen. Den haben wir in Erflinghausen bei Meschede gefunden. Eine Beschreibung der Pflegestelle Meschede finden Sie unter diesem Link. Dieser Platz hat den großen Vorteil, dass es im Umkreis von einem Kilometer keine Schweinemastbetriebe gibt. Wenn die Schweinepest in einem Maststall ausbricht, werden nämlich oft im Umkreis von einem Kilometer alle Schweine vorsichtshalber umgebracht. Eine schreckliche Vorstellung…. Die Schweine sind zwar nun im Stall, der hat aber eine offene Front und ist 680qm groß. Die Schweine können rausgucken und in der Sonne liegen und sind nun in Sicherheit vor der Schweinepest.

Sofi lebt in Meschede

(im Hochsauerland in NRW)

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