Happy

Der im Juli 2012 geborene Happy sowie seine Gefährten Attila und Filou hatten Glück. Sie wurden aus einer Schweinemastanlage gerettet. Die Tierschützer hatten aber leider nicht die Möglichkeit, die drei Freunde ein natürliches Schweineleben lang artgerecht unterzubringen. Bevor sie im Juni 2013 in unsere Pflegestelle Schwefe bei Soest umziehen durften, waren sie in einer Pferdebox untergebracht. In Schwefe genossen sie dann Freilauf auf 7000 qm und mussten den Metzger nicht mehr fürchten. Schweine gehen allerdings nicht immer nett miteinander um, Neuankömmlinge werden gerne gemobbt und auch gebissen. Deshalb ist Happy grün vom Desinfektionsmittel. Mittlerweile leidet er auch unter einer Gehbehinderung, sein rechtes Hinterbein ist am Fesselgelenk geschwollen. Aber er genießt trotzdem noch sichtlich sein Leben.

Leider mussten wir 2018 unser Schweineparadies in Schwefe schweren Herzens aufgeben. Das Veterinäramt in Soest hatte die Auflage gemacht, einen zweiten stromführenden Zaun zu ziehen, weil wegen der drohenden afrikanischen Schweinepest ein Kontakt mit Wildschweinen sicher ausgeschlossen werden muss. Der teure Zaun hätte uns aber nicht von der Pflicht befreit, unsere Schweine aufzustallen, wenn die afrikanische Schweinepest Deutschland erreicht. Und in Schwefe gab es nur kleine Holzoffenställe, in denen man die Schweine nicht artgerecht für länger hätte unterbringen können, wenn die Freilandhaltung verboten wird.

Deshalb entschieden wir nach reiflicher Überlegung (weil ein Umzug immer jede Menge Stress für Tier und Mensch bedeutet und natürlich auch Kosten), einen neuen, möglichst sicheren Platz für unsere Schweine zu suchen. Den haben wir in Erflinghausen bei Meschede im Hochsauerland gefunden. Eine Beschreibung des neuen Zuhauses unserer Schweine finden Sie unter diesem Link. Der Platz hat den großen Vorteil, dass es im Umkreis von 1000 Metern keine Schweinemastbetriebe gibt. Wenn die Schweinepest in einem Maststall ausbricht, werden nämlich oft im Umkreis von einem Kilometer alle Schweine vorsichtshalber umgebracht. Eine schreckliche Vorstellung.

Denn einen Maststall gab es auch in weniger als einem Kilometer Entfernung von unserer Pflegestelle in Schwefe. Die Gefahr einer Tötung unserer Schweine bei Ausbruch der Schweinepest in Schwefe wäre also hoch gewesen und damit war der Umzug sicher die richtige Entscheidung. Hundertprozentige Sicherheit gibt es allerdings nirgendwo – das ist wohl so ähnlich einzuschätzen, wie die Gefahr für uns Menschen, Opfer eines Terroranschlages zu werden. Die Schweine sind im Stall mit denselben Gefährten zusammen wie auf der Weide in Schwefe. Bei Happy leben Attila, Filou, die Wollschweine Lilo und Paul sowie Schweinedame Sunny.

Happy lebt in Meschede

(im Hochsauerland)

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